13. Mai 2022
Auf den ersten Blick ist der Gedanke einleuchtend: Um Hochrisikopatient:innen mit einem geschwächten Immunsystem vor Infektionen zu schützen, erhalten sie im Krankenhaus eine möglichst keimarme Ernährung. Lange galt dies in der Krebsmedizin bei hochdosierter Chemo- und Stammzellentherapie als weit verbreiteter Standard. Inzwischen raten die maßgeblichen medizinischen Fachgesellschaften und das Robert Koch-Institut davon ab, weil die Evidenz für den Nutzen fehlt und sogar erhebliche Risiken für die Heilungschancen der Patient:innen entstehen. Doch in der klinischen Praxis kommt die wissenschaftliche Erkenntnis nicht an: Selbst die meisten Universitätskliniken behalten den überholten Standard bei, wie meine Recherche für das medizinjournalistische Portal MedWatch.de ergab.
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